Sonntag, 5. März 2017

Gemüse Scampi Quiche mit Boden

Los Geht's


Wir waren letztens einkaufen, und endlich habe ich eine schöne Quiche Form gefunden, die auch erschwinglich war. Diese wollte natürlich auch sofort ausprobiert werden. Ein klassischer Quiche Teig besteht aus Weizenmehl, Butter und Ei. Ich wollte gerne einen etwas reichhaltigeren Teig haben.

Eine kleine Exkursion über Mehl und Soja

Ich verwende nur sehr sehr selten weißes Mehl. Da hier die Schale des Korns nicht mitgemahlen wird, fehlen diesem Mehl oftmals Eiweiß, Mineralien und Vitamine, die in Vollkornmehl vorhanden sind. Das bedeutet nicht, dass diese garnicht vorhanden sind, aber eben in geringerer Konzentration. Mehl, welches kein Vollkornmehl ist, wird auch mit Zahlen unterschieden. 405, 550, 812 oder 1050 sind zum Beispiel Bezeichnungen für Weizenmehlsorten. Hierbei gilt, je höher die Zahl, desto mehr Anteile von der Kornschale wurde verwendet und desto mehr Nährstoffe sind enthalten. Da Vollkornmehl das gesamte Korn enthält kommt es ohne Nummer aus.

Wer also mehr Nährstoffe in seinem Essen haben möchte, der wählt Mehl mit höheren Nummern oder am besten gleich Vollkornmehl. Ich verwende für dieses Rezept Dinkelvollkornmehl und Dinkelmehl Type 630. Die Gluten (Klebeeiweiß) Konzentration des Dinkelmehls ist höher als beim Weizenmehl. Dadurch bekommt der Teig, den ich ohne Fett zubereite, trotzdem eine schöne Konsistenz. Außerdem habe ich festgestellt, dass mein Freund und ich Dinkelmehl besser vertragen als Weizenmehl. Das könnte daran liegen, dass die Zusammensetzung des Klebeeiweiß etwas anders ist als beim Weizenmehl. Für Leute die an Zöliakie leiden ist Dinkel jedoch keine Alternative.

Natürlich gibt es noch viele andere Mehle aus Pseudogetreide, wie Buchweizen z.B. Hierzu möchte ich später an anderer Stelle etwas sagen. Zu dem Sojamehl, welches ich in diesem Rezept als Alternative für das Ei im Teig angebe, möchte ich aber noch ein paar Sätze sagen. Ich bin mit Soja das erste Mal in Berührung gekommen, nachdem ich keine Kuhmilch zu mir nehmen durfte. Zu der Zeit waren Drinks aus Mandel, Hafer etc. noch nicht so populär. Im normalen Supermarkt konnte man als Kuhmilchersatz nur Sojadrinks kaufen. Soja hat viele gute Eigenschaften, neben dem hohen pflanzlichen Eiweißanteil, einer natürlichen Menge an Kalzium, Magnesium und Eisen, Vitamin B und vielen ungesättigten Fettsäuren, war für mich vorallem die Abwesenheit von Kuhmilcheiweiß der ausschlaggebende Punkt. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass Soja Isovlavone enthält, die dem Östrogen ähneln und somit Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen können. Ich habe schon viele Artikl gelesen, die grade bei der Verwendung von Sojaprodukten für Kleinkinder daher sehr kritisch waren. Des Weiter sollte man darauf achten, woher die Sojabohnen stammen. Grade für die zur Viehzucht eingesetzte Bohnen werden Regenwälder gerodet. Es gibt aber auch Produktionen aus kontrolliertem Anbau.
Ich habe meinen Sojadrink durch Mandeldrink ersetzt. Auf Sojayoghurt mag ich allerdings nicht verzichten. Der schmeckt mir zu gut und ich habe keinen Adequaten Ersatz gefunden. Das Sojamehl verwende ich im Teig, wenn ich gerade nicht genug Eier habe oder aber, wenn das Essen vegan sein soll.

Das Rezept

So nun nach dem ganze Gerede über Zutaten ab zum Rezept:

Zutaten: 

 Für den Teig:
-35g Dinkelvollkornmehl
-65g Dinkelmehl (Type 630)
-1 Prise Salz
-1TL Olivenöl
-1Ei (oder 1gehäufter EL Sojamehl und 3 EL Wasser)
-50ml lauwarmes Wasser

 Für die Füllung
-1 große Zucchini
- 3 Karotten
- 1 Zwiebel
- 8 Scampis (tiefkühl)
- 1 Hand voll Radiccio
- 2 EL Humus
- 1 Ei
- 1 El Ziegenfrischkäse
- 1 Tl Ölivenöl
- Paprikapulver
- Piri Piri
- Salz
- Pfeffer
- 50g Fetakäse (Schaf/Ziege) zum bestreuen

Los geht's:

Das Mehl und das Salz mischen. Das Ei hinzugeben (oder alternativ das Sojamehl mit dem Wasser mischen und hinzufügen) das Olivenöl und das Wasser hinzugeben und alles gut durchkneten.

Die Arbeitsplatte und den Teig mit etwas Mehl bestreuen und den Teig mit einem Nudelholz rund ausrollen. 
Meine Küche ist sehr klein und mir bleibt zum ausrollen meist nur die Glasabdeckung meines Herds. Diese "bespannt" ich dann mit Frischhaltefolie, da bleibt nichts kleben und man kann hinterher schnell sauber machen. Ich versuche immer etwas größer als die Form zu rollen, dann ist das einfügen und am Rand hochziehen einfacher.



Für die Füllung mit einem Sparschäler die Zucchini und nach dem schälen die Karotten in lange dünne Scheiben schneiden. Währenddessen in eine beschichtete Pfanne das Öl gebe und die Zwiebeln und die Scampis anbraten. Den übriggebliebenen mittleren Teil der Zucchini und der Karotten kleinschneiden und mit in die Pfanne geben. Wenn alle Flüssigkeit verdampft ist auch den Radicchio waschen, trocknen und kleinzupfen und in die Pfanne geben. Während alles gart und möglichst die Feuchtigkeit verkocht, die Zucchini außen kreisförmig in der Form verteilen. Danach das gleiche mit den Karottenscheiben tun. Danach in die Mitte den Inhalt der Pfanne geben. Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.



Nun das Ei, den Ziegenfrischkäse und den Humus mischen und nach Belieben mit Salz und Pfeffer, Piri Piri und Paprikapulver würzen. Diese "Soße" mit einem Löffel über der Quiche verteilen und darauf achten, dass sie zwischen die Zucchini und Karottenschichten läuft. Dann noch den Fetakäse zerbröseln und die Quiche damit bestreuen. Und nun ab in den Backofen. Nach 20-25min ist diese bunte, leckere und gesunde Quiche fertig. 
 




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© Anna's Appetithäppchen
Maira Gall